Tafelberg SüdafrikaLondonLondonSchweizGolden Gate BridgeFlugzeugSponsorenlink
 Home   Deutschland   England   Südafrika   Schweiz   USA   Gästebuch   Newsletter   Medien   Glossar   Vita   Impressum 

Kantonsspital Laufen / Schweiz
12.04.2010 - 04.06.2010

Die Stadt

Laufen ist der Hauptort im gleichnamigen Bezirk Laufen des Kantons Basel-Landschaft in der Schweiz. Laufen liegt im Laufental an der Birs und an der Jurabahnlinie von Basel nach Delémont. Seine höchste Erhebung ist der Nettenberg mit 670 m ü.M. und der tiefste Punkt das Birsufer bei der Neumatt mit 348 m ü.M. Die Fläche des Gemeindegebiets beträgt 1137 Hektar, davon sind 28 % Landwirtschaftsfläche, 53 % Wald, 18 % Siedlungen und 1 % unproduktive Fläche. [Wikipedia]

Bewerbung

Persönliche Motivation - Mein Wunsch, verantwortungsvolle Aufgaben zu übernehmen, dabei ein (mir nicht ganz) fremdes Land kennenzulernen und nicht zuletzt die recht hohe Vergütung waren die Hauptgründe, mich in der Schweiz zu bewerben. Außerdem haben Schweizer Kliniken einen sehr guten Ruf unter deutschen Medizinstudenten.

Bewerbung - Meine Bewerbung habe ich im Dezember 2008 per Email direkt an den Chefarzt der Chirurgischen Abteilung gerichtet, dessen Emailadresse ich auf der Internetseite der Klinik fand. Nach einigen Tagen bekam ich eine Absage für meinen gewünschten Termin, auf Nachfrage wurde mir aber ein späterer Termin angeboten. Einen Monat später hielt ich meinen Arbeitsvertrag in den Händen.

Reiseinformationen

Einreisebestimmungen - Ein gültiger Personalausweis oder Reisepass muß vorhanden sein. Außerdem wird ein Visum benötigt, wenn der Aufenthalt länger als drei Monate andauern soll.

Sicherheit - Zur Zeit bestehen laut des Auswärtigen Amtes keine Sicherheitsbedenken beim Aufenthalt in der Schweiz.

Sprache - Auf Bundesebene gibt es in der Schweiz vier Amtssprachen: Deutsch, Französisch, Italienisch und Rätoromanisch. Die meisten Schweizer haben aber nur eine Muttersprache und beherrschen allenfalls eine oder zwei weitere Landessprachen sowie Englisch als Fremdsprachen mehr oder weniger gut. Tatsächlich viersprachig ist einzig der Bundesstaat als Institution. [Wikipedia]

Mein Aufenthalt in Laufen

Anreise - Da ich direkt aus Südafrika in die Schweiz weitergereist bin, bin ich mit dem Flugzeug von London angereist. Sowohl Flug- als auch Bahnverbindungen nach Basel sind sehr gut, allerdings sollte man das Bahnticket rechtzeitig buchen, um vom Sparpreis zu profitieren.

Verkehrsverbindungen - Es bietet sich an, sich ein Halbtaxabo zuzulegen, welches für etwa 150 Franken pro Jahr erhältlich ist. Damit kann man alle Züge zum halben Preis nutzen und erhält Rabatte auf Busse und Strassenbahnen. Das Schienennetz in der Schweiz ist hervorragend, ohne Halbtaxabo allerdings sehr teuer.

Kommunikation - Eine schweizer Handykarte lohnt sich nur, wenn man häufig telefoniert. Internet war auf meinem Zimmer nicht vorhanden, soll aber bald nachgerüstet werden. Ein Computer in der Bibliothek ermöglichte es den Bewohnern des Personalhauses, jederzeit ins Internet zu gehen. WLAN gibt's in der Klinik nicht, dafür bietet jedes Mc Donald's Restaurant in der Schweiz kostenlosen WLAN-Zugang an.

Unterkunft - Ich habe ein Zimmer im Personalwohnheim für etwa 300 Franken pro Monat gemietet. Das Zimmer war recht spartanisch mit einem Bett, Schreibtisch, Schrank und Waschbecken ausgestattet. Auf dem Flur gibt es Toiletten und Duschen zum gemeinsamen Gebrauch, der Aufenthaltsraum verfügt über eine Küche, in der alles Wichtige vorhanden ist. Bettwäsche wird bei Bedarf immer Dienstags gewechselt, Handtücher muss man selbst mitbringen.

Land und Leute - Die Schweiz ist im grossen und ganzen Deutschland sehr ähnlich. Anfangs muss man sich an die Sprache gewöhnen, da das Schweizerdeutsch manchmal sehr schwer zu verstehen ist. Erstaunt war ich, dass die Schweizer kaum auf Krankenscheine bestehen und von sich aus Vorschläge machen, wie sie trotz ihrer Erkrankung arbeiten gehen können.

Kultur und Freizeit - Das Alte Schlachthaus ist das Kulturzentrum in Laufen, wo hin und wieder Veranstaltungen stattfinden. Nicht weit entfernt ist Basel, das kulturell einiges zu bieten hat. Einen Besuch wert ist die Bar Rouge, wo man nicht versäumen sollte, auf die Toilette zu gehen. Mit der Bahn gut zu erreichen sind alle anderen grossen Städte der Schweiz, die eigentlich alle einen Besuch wert sind. Besonders gut hat es mir in Lausanne und Zürich gefallen.

Die Arbeit in der Klinik

Größe und Abteilungen des Krankenhauses - Das Kantonsspital Laufen ist ein Krankenhaus der Grundversorgung mit 86 Betten. Es verfügt über folgende Fachabteilungen (teils im Belegarztsystem): Anästhesie, Chirurgie, Frauenheilkunde, Geburtshilfe, Geriatrie, HNO, Innere Medizin, Orthopädie, Unfallchirurgie und Urologie.

Gesundheitsvoraussetzungen - Die PJ-Untersuchung der Uni war ausreichend.

Tätigkeitsbeschreibung und fachliche Eindrücke - Mein Tagesablauf begann täglich um acht Uhr mit der Röntgenbesprechung. Anschliessend war ich für die Aufnahme neuer Patienten zuständig. Falls ich bei einer OP eingeteilt war, musste ich schon um 7.45 im OP sein.
Zusätzlich gehören zu den Aufgaben der Unterassisten auch kleine Tätigkeiten wie Röntgenbilder beschaffen oder Befunde in den Computer eingeben. Die Praktische Ausbildund wurd ein den Klinikalltag integriert, zweimal pro Woche gab es Fortbildungen für die Ärzte, die auch für PJ'ler relevante Themen behandelten.
Um 16 Uhr findet die zweite Röntgenbesprechung statt, in der die Bilder des Tages besprochen werden und der OP-Plan für den nächsten Tag erstellt wird. Wenn ich meine Arbeit bis dahin erledigt hatte, hatte ich danach frei.
Etwa jedes vierte Wochenende und einen Tag pro Woche hatte ich Pikettdienst. Während dieses Dienstes muss man immer erreichbar sein und innerhalb einer halben Stunde im Spital sein, falls man angerufen wird.

Mitzubringen - Bekleidung wird gestellt, ich habe lediglich ein Stethoskop und einen Reflexhammer benötigt.

Finanzielles

Vergütungen - In der Schweiz verdient ein PJ'ler als Unterassistent schon Geld. Je nach Klinik liegt der Verdienst zwischen 300 und 2000 Franken. Ich habe 1700 Franken verdient.

Lebenshaltungskosten - Die Lebenshaltungskosten sind in der Schweiz höher als in Deutschland. Da ich aber fast immer selbst gekocht habe, bin ich mit meine Gehalt gut ausgekommen und habe noch genug Geld für mein weiteres PJ übrig behalten.

Versicherungen - Ich habe keine speziellen Versicherungen benötigt. Die Arbeitserlaubnis wurde von der Klinik beantragt.

Fazit

Wer in einem kleinen Spital im familiären Umfeld arbeiten möchte, ist hier gut aufgehoben.

Links

Aufenthalter.de - Wohnen und Arbeiten in der Schweiz

SBB - Schweizerische Bundesbahn

Literaturempfehlungen

Switzerland (Lonely Planet Switzerland) von Damien Simonis, Sarah Johnstone und Nicola Williams (Lonely Planet Publications)

Chirurgie von Doris Henne-Bruns, Michael Dürig, Bernd Kremer, Alexander Bob, Konstantin Bob, Rose Baumann, Barbara Gay und Karin Baum (Thieme)

Klinikleitfaden Chirurgie von Hartwig-Richard Nürnberger, Frank-Michael Hasse und Axel Pommer (Urban & Fischer)


© Felix Hoffmann 2009 2809 Besucher seit dem 22.07.2009 Letzte Änderung: 20.12.2009